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Stefan
Malicky zeigt hand-, und teilweise auch mit einer Nähmaschine, genähte
Textilien im Patchwork Stil, die er aus Resten, also dem Abfall dessen, was
sonst so genäht wird, sammelt und so zusammennäht, dass sich neue Dinge
ergeben. Der Sinn liegt für ihn im Tun, im Arbeiten, in der Therapie. Teilweise
entstehen über zwei mal zwei Meter große Decken, die jedoch nicht professionell
vernäht sind, sondern oft auch Löcher und lose Nähte haben. Bestenfalls können
die so entstandenen Produkte als Wandteppich dienen. Obwohl die Stücke
aufwendig gemacht sind, ist an den Arbeitsspuren doch eine gewisse Unruhe
erkennbar.
Die
Vogelmasken sind Film- oder Theaterrequisiten aus Projekten von Stefan Malicky,
der sich auch an der Schnittstelle von bildender Kunst, Satire und kritischem
Theater bewegt.
Die
Hunde-Motive der Decke sind eine Anspielung auf ein Erlebnis von Stefan Malicky
aus Zamora, einem spanischen Dorf zwischen Salamanca und Valladolid.
Zum
ersten Mal habe ich von dem Dorf gehört, als ich im Herbst 2003 zwischen 02:00
Uhr und 03:00 Uhr des Nachts auf einer Spanischen Landstraße entlang spazierte,
und auf einem Schild „Zamora“ zu lesen war. Weder auf die totale Mondfinsternis,
noch auf den Ort Zamora mit den dort freilaufenden Hunden, war ich vorbereitet.
So wie ich auf die Hunde nicht vorbereitet war, waren auch diese nicht auf mich
vorbereitet. Zur Zeit der totalen Mondfinsternis hörte ich so bereits von
weitem das Gebell der Straßenhunde.
Schwer
wahrnehmbare Schatten rannten über die Felder während der riesige Mond
dunkelrot verfinstert war. Ein näherkommendes Getöse, ein lauter werdendes
Gebell. Für mich waren die Hunde, die Gesandten der Jungfrau Maria, wie sie in
Santiago de Compostela angebetet wird …
Zitat:
Stefan Malicky
Lebenslauf:
1971 in
Klagenfurt (Celovec) geboren, aufgewachsen in Lunz am See (NÖ)
2005 - 2008 Beteiligung
an der Ateliergemeinschaft „Sonnensegel“
2008 - 2009 Gastatelier
im WUK in Wien
2008 - 2009 künstlerischer
Beitrag zur Renovierung eines Stiegenhauses im WUK
2009 Beschäftigung
mit Analogfilm
2010 Atelier
der Stadt Wien
2010 Mitglied
der IG Bildende Kunst
2013 1.
Lesung von eigenen Texten bei der Vernissage der Ausstellung „Power den
Eichhørnchen“ im Usedomer Kunstverein
2014 Ehrenamtlicher
Mitarbeiter im Atelier 10 der Caritas
2017 Dreimonatiges
Stipendium des BKA in Yogyakarta (Indonesien)
2020 erste
Ausgabe der eigenen Zeitschrift „Die Schleuse“ in limitierter Auflage
2022 Anerkennungspreis
beim Alfred Schmeller Award