Schaufenster Denis
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"Schaufenster Denis" ist ein Ausstellungsprojekt von Martina Gasser und Franz Schuster.

Unsere KünstlerInnen:
MATHIAS FELLNER BARBARA OBERHOFER 2024 MARTINA GASSER 2023/24 STEFAN MALICKY 2023
WALTER SPORMANN 2023
INTERVIEW IM AUGUSTIN 2023 OTTAKRINGER KUNSTPREIS 2023 JULIA CAMENZIND 2023
WOLFGANG ZEINDL 2022/23
JOHANNES HEUER 2022 MIRIAM BAJTALA 2022 GASSER MARTINA & FRANZ SCHUSTER 2022
DANIEL KRAMMER 2022 LILLI C. ROSCA 2021/22 IVONNE BARRERA VILLANUEVA 2021 MARTINA GASSER 2021
KERSTIN BENNIER 2020/21 JOHANNA TATZGERN 2020 JOHANNES LENGAUER 2020  MARTINA GASSER 2020
SANDRA FOCKENBERGER 2019/20  TWAN GEISSBERGER 2019 BELE MARX & GILLES MUSSARD 2019
MARTINA GASSER 2019
BIRGIT KERBER 2018/19 UNITED QUEENDOMS 2018 MARTINA GASSER 2018/2 ONE TWO MUCH 2018
HSIN-WEN TSAO 2018 MARTINA GASSER 1/2018  DIETER BRASCH 2017/18  CHRISTOPH THEILER 2017
ALFRED GRASELLI 2017
JOHANNES LENGAUER 2017  HSIN-WEN TSAO 2016/17  JOACHIM SIMON ENENGEL 2016
MARTINA GASSER 2016
ANJA NOWAK & ARNOLD BERGER 2016  GRACE MARTA LATIGO 2016 MORITZ NACHTSCHATT 2016
LAURA SPERL 2015/16
GABRIELE SALZMANN 2015 FRED MISIK 2015  JOHANNES LENGAUER 2014/15
SABINE GROSCHUP 2014
CHRISTIANE SPATT 2014 • ALEXANDRA MIA MONKEWITZ 2014 ALFRED  GRASELLI 2014
ALFRED GRASELLI
 & MARIA CHRISTINA FASCHING 2013/14 NDCM 2013  BIRGIT KERBER 2013 UNITED QUEENDOMS 2013
UNITED QUEENDOMS 2012  JOHANNES HEUER
2012 DIETER BRASCH 2012  MARTINA GASSER 2012


2023

Mathias Fellner; 1,5%; Installation; Schaufenster Denis; Foto: Martina Gasser

Mathias Fellner; 1,5%; Installation; Schaufenster Denis; Foto: Martina Gasser
Fotos: Martina Gasser
1,5% Wirtschaftswachstum?
1,5° Klimaziel?
1,5% Rabatt?

Wo wirtschaftspolitische Thesen und wissenschaftliche Expertise aufeinander prallen, spielt auch das Verhalten der Konsument:innen in das Thema Klimawandel hinein, woraus sich für jede und jeden von uns eine Mitverantwortung ergibt.
Vom Klimawandelleugner bis zum Klimaaktivisten: wir alle konsumieren, wir alle brauchen Ressourcen auf.

Die Installation 1,5% nimmt das widersprüchliche, oft trivialisierende, manchmal phantasievoll aufgeladene Echo der Klimawandelthematik im Mainstream – der Populärkultur, den Medien – auf und spricht uns, passend zur Schaufenster-
Situation, als Konsument:in an.

Ausgangspunkt des Projektes war ein Song (Lloyd Cole – „Warm by the Fire“), der vieles aus dem Themenkreis Klimawandel heraufbeschwört, allerdings ohne explizit zu werden. Das Musik-
stück war die Inspiration zu einer Druckgrafik (die Covers im Schaufenster basieren auf diesem Artwork), die Installation 1,5% eine Weiterführung davon.

Mathias Fellner – Kurzbiografie:
ist bildender Künstler, zudem Grafiker und Lehrbeauftragter an der kunstschule.wien. In seinen Installationen wird meist Skulpturales mit Zeichnung, Malerei oder Druckgrafik erweitert. Oft sind es Versatzstücke der Populärkultur und geläufige Formen oder Farben, die einen vertrauten Rahmen bilden, der aber bei intensiverer Auseinandersetzung einen thematischen Twist erfährt, in dem vermeintlich Unzusammenhängendes miteinander verknüpft wird.

Das Suffix -morph bedeutet: „die (innere und äußere) Form und Gestalt betreffend“.
Was aber nun ist eine Form, eine Gestalt? Für uns? Für Dich? Für Sie? Wie nehmen wir sie wahr?
Überwiegend wohl durch das Sehen, aber auch durch das Begreifen oder auf eine andere Weise.
Das Wahrnehmen ist letztlich durch unsere Erfahrungen und Vorstellungen geprägt. Selbst eine konkrete Form der Wahrnehmung kann für jede:n ein wenig etwas anderes bedeuten.
Die einzelnen Bilder dieser Ausstellung (3 Installationen) stehen für die eigene Wahrnehmung und Interpretation offen. Es werden lediglich Fragen angeboten, die ein Nachdenken über eine Interpretation anregen können: die so genannten Bildfragen.

Barbara Oberhofer; -morph; -stein; Schaufenster Denis; Foto: Martina Gasser
-morph; Barbara Oberhofer; Schaufenster Denis
16.3.2024 bis 12.4.2024
Untersberger Marmor, Schnüre

Bildfragen:
Wie oft begegnen Ihnen hängende Steine im Alltag?
Wie würde Sie die Steine positionieren, wenn es darum ginge,
wie Sie sich jetzt, in dem Moment fühlen?
Sind Ihnen Steine wichtig und falls ja, in welcher Form?

Barbara Oberhofer; -morph; -stein; Schaufenster Denis; Foto: Martina Gasser
Fotos: Martina Gasser

Barbara Oberhofer; -morph; -knoten; Schaufenster Denis; Foto: Martina Gasser
-morph; Barbara Oberhofer; Schaufenster Denis
2.5.2024 bis 19.5.2024

Alu-Flex-Rohre

Bildfragen:
Mögen Sie Knoten?
Lösen Sie sie allenfalls?
Wenn ja, warum?
Und wie?

Barbara Oberhofer; -morph; -knoten; Schaufenster Denis; Foto: Martina Gasser
Fotos: Martina Gasser

Barbara Oberhofer; -morph; -illusion; Schaufenster Denis; Foto: Martina Gasser
Foto: Martina Gasser
-morph; Barbara Oberhofer; Schaufenster Denis
20.5.2024 bis 4.6.2024

alte Loseblattfaszikel
(DSGVO-Kommentar)

Bildfragen:
Wer bin ich im Raum der Daten?
Eine Illusion? Oder doch noch ich?
Sehen Sie mich? Sehen Sie sich?

Videos der Installation von Barbara Oberhofer (die Installation ist nur in Bewegung als Ganzes zu erfassen):


2023/2024

Foto: Martina Gasser; Das politische Haar; Schaufenster Denis; Iran; FrauenrechteFoto: Martina Gasser

Seien wir ALLE Feministinnen und Feministen und setzen wir uns für eine (weltweit) bessere und gerechtere Gesellschaft für alle ein!

Menschenrechte sind Freiheitsrechte! Wenn Frauenfreiheitsrechte nicht geachtet werden, ist die gesamte Gesellschaft unfrei und es leiden – neben den Frauen – Minderheiten und Kinder, aber auch die Männer.

In Europa trägt die brave, reine und sittsame Frau langes Haar, oft gebändigt in Zöpfen oder versteckt unter Tüchern (radikale Gläubige aller Art). Auch die rassistisch-nationalistische Frau trägt ungeschminkt Zopf und gebärt Kinder für das Volk.
Kurzes Haar bei Frauen gilt historisch als unanständig und unweiblich (z.B. Bubikopf der 20er Jahre1), wird als Angriff auf patriarchale Domänen verstanden (Framing als „Mannfrau“) und wird von Frauen immer wieder als Akt des Widerstands gegen patriarchale oder gesellschaftlich untragbare Zustände eingesetzt.
Zugleich wurde das Tragen langer Haare durch Männer ebenso lange Zeit angefeindet (Hippies) und auch verfolgt (Schlurfs der 30er/40er Jahre2). Auch dies ist als widerständiger Akt gegen die Mehrheitsgesellschaft, und die durch sie vertretenen Werte, zu sehen.

In Österreich werden wieder vermehrt Frauenrechte durch rechtsextreme und konservative Kräfte angegriffen. Abtreibungsrechte stehen plötzlich wieder zur Diskussion und wir hören von „Herdprämien“3 für Frauen, die bei Ihren Kindern zu Hause bleiben sollen. Zudem wird der Feminismus immer häufiger diskreditiert und lächerlich gemacht.

Trotz aller Kämpfe um diese Rechte, finden wir uns heute in einer Welt wieder, in der in den wenigsten Ländern Frauenrechte konsequent durchgesetzt und gelebt werden. In vielen Ländern werden Frauen und Minderheiten brutal unterdrückt, völlig entrechtet und sind im privaten wie im öffentlichen Leben ungeschützt jeglicher Brutalität gegen Psyche und Körper ausgeliefert. Anhand der Verletzung von Frauen- und Minderheitenrechten kann sich der Grad des jeweiligen Unrechtstaates messen lassen.

Im Zuge der iranischen Proteste gegen das Regime seit dem Jahr 2022, ausgelöst durch den gewaltsamen Tod der jungen Jina Mahsa Amini nach ihrer Verhaftung durch die „Sittenpolizei“4, da sie ihr Kopftuch nicht „vorschriftsmäßig“ getragen haben soll, begannen Frauen im Iran ihre Kopftücher abzulegen und damit martialische Strafen und Totschlag in Kauf zu nehmen. Manche Frauen stellten Videos ins Netz, auf denen sie ihre Haare aus Protest gegen diese Unterdrückung abschnitten. Das Haar steht für die Weiblichkeit schlechthin, aber auch für die „gefährliche verführerische Wirkung“ auf Männer, weshalb es aus Sicht der „Sittenpolizei“ unbedingt bedeckt werden muss, um Männer davor „zu schützen“.
Das Abschneiden der Haare wird zu einem Akt der politischen Selbstermächtigung der Frauen, mit der sie zeigen, dass sie selbst über Ihre Körper verfügen. Zugleich entledigen sie sich ihrer stigmatisierenden Weiblichkeit. Das Abschneiden der Haare ist eine alte Geste der Trauer, wenn der Mann einer Frau stirbt. Diese Geste wird neu kontextualisiert und drückt die Trauer über die ermordeten Frauen und Mädchen aus.
Es ist ein mächtiges Zeichen gegenüber einem brutal patriarchal unterdrückenden Regime, das von einigen extremistischen Männern beherrscht wird, die offenbar große Angst vor (dem Intellekt der) Frauen haben.

Martina Gasser thematisiert mit ihrer Installation – ausgehend von der iranischen Protestbewegung und der Geste des Haar-Abschneidens – das Politische des (weiblichen) Haars. Das Blond der Zöpfe in der Installation ist dem Material (Hanffasern) geschuldet. Es sind alle Haarfarben aller Frauen dieser Welt gemeint!

1 Begriff „Bubikopf“: Der Bubikopf ist eine Kurzhaarfrisur für Frauen und Mädchen. Die Frisur ist eine Variante des Bobs. Der Schnitt wurde im Europa der 1920er Jahre sehr beliebt. Er war beeinflusst vom „Knabentyp“, dem Frauenbild der Zeit, und wurde schnell zur beliebtesten Haarmode. Der „Bubikopf“ war für großstädtische Frauen der Zwischenkriegszeit ein Symbol von Modernität und Emanzipation. Quelle: de.wikipedia.org und www.deutschlandfunkkultur.de
2 Begriff „Schlurf“: Bezeichnung für einen männlichen jugendlichen „Herumtreiber“, der unter anderem durch seine Frisur (lange Haare und überlange Koteletten) auffiel. "Schlurfs" traten in Wien spätestens ab 1939 als Angehörige einer rund um den Jazz gebildeten Subkultur von Arbeiterjugendlichen auf. Die Lebensweise der "Schlurfs" wurde nach der im März 1940 erlassenen "Polizeiverordnung zum Schutze der Jugend" kriminalisiert. Gegen "Schlurfs" wurde das ab Herbst 1940 eingeführte Sanktionsmittel des "Jugendarrest" verhängt, sie wurden zum Reichsarbeitsdienst oder zur Wehrmacht eingezogen, im Extremfall drohte die Einweisung in die Jugendkonzentrationslager Moringen und Uckermark. Quelle: geschichtewiki.wien.gv.at
3 Begriff „Herdprämie“: Vorschlag der Salzburger Landesregierung 2023 (ÖVP-FPÖ Koalition) für die Auszahlung einer Geldleistung an Mütter, die ihre Kinder „familienintern“ betreuen, statt sie in den Kindergarten zu schicken. Quelle: kontrast.at
4 Begriff „Sittenpolizei“ in Iran: Die Sittenpolizei ist eine „Belehrungsstreife“ bzw. „Patrouille für [islamische] Belehrung“, auch bekannt als „Mode-, Moralpolizei“ oder „Moralstreife“. Sie ist eine im Auftrag der islamischen Religionspolizei handelnde Gruppe zur Bekämpfung des „Lasters“. Sie wurde im Jahr 2005 mit der Aufgabe geschaffen, Personen festzunehmen, die sich nicht an geltende Kleidervorschriften halten. Von diesen Festnahmen sind vorwiegend Frauen betroffen. Quelle: wikipedia.org

Text auf Deutsch
Text auf Englisch
Text auf Türkisch (Danke an Kenan Kilic fürs Korrigieren)

Martina Gasser - BIO
Martina Gasser, geboren in Innsbruck, schloss 1997 das College für Fotografie an der Graphischen Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt in Wien ab und studierte anschließend bis 2003 an der Akademie der Bildenden Künste Wien (Meisterklasse Franz Graf, Abschluss mit Diplom). Sie arbeitet bevorzugt in den Bereichen Malerei und Fotografie, ist aber auch zeichnerisch tätig und verbindet und mischt  unterschiedliche Medien oft in Installationen. Zudem spielt sie die Singende Säge, die sie auch in ihren künstlerischen Performances einsetzt. Sie lebt und arbeitet in Wien.

Das politische Haar; Martina Gasser: Schaufenster Denis; Proteste Iran; T-Shirt Das politische Haar; Martina Gasser: Schaufenster Denis; Proteste Iran; T-Shirt
Foto links: Martina Gasser; Foto rechts: Andrea Mutschlechner
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Handabgezogener Siebdruck mit umweltfreundlicher Farbe auf Bio-Fairtrade-Baumwolle-Shirts!

2023


2022/23



2022


2021/22

2021


2020/21


2020


2019/2020

2019


2018-2019


2018


2017 - 2018
2017
2016-17
2016

2016

Die österreichische Künstlerin Grace Marta Latigo, die slowakisch-ugandische Wurzeln hat, zeigt Arbeiten im Kleinformat-Kontext, welche ihren Lebensumständen angepasst sind.

Latigos Werk ist untrennbar mit ihrem Migrationshintergrund und der, durch bürokratische Schlamperei verursachten, jahrelangen Illegalität in Österreich verknüpft. Ihr malerisches Oeuvre ist auch ein politisches, unbeeinflusst aber von gängiger Politik-Apparatur, getragen von selbstbestimmter Politisierung, gründend auf Humanität und sozialer Verantwortlichkeit. Zweifelsfrei ist sie eine der ersten farbigen Frauen gewesen, die für ihre Rechte als Frau, für Emanzipation und gegen Rassismus öffentlich kämpfte.

Für Grace Marta Latigo ist Kunst ein subversiver Prozess, untrennbar von persönlicher Erfahrung und Geschichte.


Grace Marta Latigo
Foto: Martina Gasser

Diese Einflüsse aus erlebter Ausgrenzung, Zurückweisung und Rassismus, in latenten oder konkreten Formen, und ihre auf ein Minimum reduzierte Lebensweise, spiegeln sich wieder in einer Reihe von wunderschön gemalten Portraits. Präzise und gegenständlich erarbeitet, stellt jedes Bild die Geschichte einer realen Person dar. Fein säuberlich, mit großem Können gemalt, zeigt sie auf kleinstmögliche Weise, dass Kunst nicht durch Größe besticht, sondern auch durch sinnliches Einfühlen, wahre Begebenheit und Schlichtheit.

Grace Marta LatigoGrace Marta Latigo
Fotos: Alfred Graselli und Martina Gasser

Ein malerisches Werk, ungeschönt als Reise, gezeigt als Installation mit minimalistischer Präsenz, als gesamtes Kleinstes mit großem Esprit und von hohem Anspruch getragen. Das zu schätzen, was wir verlieren, wenn wir es nicht achten, wenn wir uns dafür nicht einsetzen, den Menschen, den Menschen gewidmet.



2015
2014-2015
Johannes Lengauer - Wir sind nicht allein
Foto: Martina Gasser

2014
2013/14
Alfred Graselli

Alfred Graselli
Fotos: Gasser Martina


2013

Graselli Fasching
Foto: Gasser Martina

NDCM      NDCM

NDCM
Foto: Franz Schuster (Objekt); Gasser Martina (unten) und NDCM (oben rechts)

Birgit Kerber   Birgit Kerber
Foto: Gasser Martina (links) und Birgit Kerber (rechs)

United Queendoms
United Queendoms
Fotos: Gasser Martina


2012

United Queendoms
Foto: United Queendoms

Johannes Heuer  Johannes Heuer
Fotos: Gasser Martina

Dieter Brasch

Dieter Brasch
Fotos: Gasser Martina

Martina Gasser
Fotos: Gasser Martina

Martina Gasser


Kontakt: gaullacher[at]gmail.com